Käfigkörper

[Sample: Peter Gabriel] My body is a cage [Part 1: ?] Ich fühl' mich frei, obwohl ich eingesperrt bin Doch werd' von Tag zu Tag immer mehr blind Für das Wahre, für die Realität Weil eben ein Leben nach 'nem normalen Schema nicht geht Weil ich immer weiter abdrifte Momente versuche zu speichern, indem ich sie ablichte Probier' das Glück zu fotografier'n Auch wenn Emotionen bei jedem bloß im Koma gefrier'n Ich bin hier allein, auch wenn draußen das Leben tobt Regunglos, auf der Suche nach 'nem Gegenpol Der ein Gleichgewicht herstellt Ich hab' gehört in der Hölle sei es sehr hell Aber hier bleibt mir nichts außer Dunkelheit Ich hätt' so viel zu sagen, auch wenn ich wieder seit Stunden schweig' Stumpfes Weiß, fahle, matte Knochen mit Haut drauf Mein Körper ein Käfig, doch mein Geist ist ein Baumhaus [Sample: Peter Gabriel] My body is a cage That keeps me from dancing with the one I love My mind holds the key My body is a... [Part 2: Rynerrr] Mein Körper ist ein Gefängnis, sein Wärter mein Geist Der bestimmt ob er frisst, ob er fickt, ob er scheißt Ob mein Körper schlafen kann und ob er atmet, ob er lebt Oder ob er nur hofft, betet, wartet Es gibt verschiedene Sicherheitstrakte in diesem Gebäude Die einzigen, die ständig Freigang haben, sind die Träume Und die, die wirklich rauswollen, sitzen im Herz in der Gummizelle Schlagen gegen die Wand, doch sind helflos, wie Hundewelpen Menschenrechte werden hier mir Füßen getreten Und Folter, mit der die Insassen der Psyche gequält werden Ist an der Tagesordnung und der Wärter hält es selbst kaum aus Darum lässt er ab und zu heimlich ein paar Zellen auf Denn am Ende sitzt auch er hier fest in dieser Klapsmühle Und er würde schon lieber 'nen Mensch, als diesen Knast führen So säuft er fast jede Nacht, was manchmal zu 'nem Aufstand führt Im ganzen Knast bricht Chaos aus, im Magentrakt wird randaliert Das Triebzentrum bricht aus und vögelt ein paar Partyfotzen Rennt schreiend durch die Stadt und will sich mit Nazis kloppen Die Bullen kommen als Kater, prügeln alle zurück in die Zellen Dann kehrt wieder Ruhe ein bis zur nächsten Stimmungswelle Die den Wärter umschmeißt, bis der denkt, jetzt muss mal Schluss sein Und so öffnet er die Augen, das Herz und das Bewusstsein Ich bin zwar noch verkümmert, wie das Leben nach der Eiszeit Doch hoff' auf meine Rehabilitation in der Freiheit [Sample: Peter Gabriel] [Part 3: ?] Meine Brauen schwer, meine Augen stumpf Ausgefunkt, grau und wund Meine Haut verrunzelt, mit Knoten, die wie aus Stein sind Bleich ist meine Erinnerung an das Kleinkind Sein, inmitten von Playmobilmännern, die jede Kopfbedeckung gleich willkommen heißen Und ich streiche, fern von jedem Gedanken an Selbstbefriedigung, zärtlich über die Leiste Und ertaste es, harte Haare zerfurchen in Kurven die alte Hülle entlang der runzligen Kuppel die Einer Walnuss gleicht, schnaufe so wie ein Walross, weil Überwindung zu finden, hier unter Winden den Anus weicht Beine noch spröder macht und sie bröseln knapp unterhalb der Kniescheiben von meinem Körper ab Und ich lehn' mich vor, habe nur den Wunsch zu verhungern im Flug, bevor ich dann zerschell' [Sample: Peter Gabriel] [Part 4: Me$$age] Das muss ein böser Traum sein Ich sitz' in der Küche und spür', wie durch meine Gesichtsfront mein Schmerz meine Stirn und mein Hirn herausreißt Ich kann nicht immer kontrollieren, was in mir passiert Sobald meine Angst greifbar wird, bekomme ich viel zu viel vor ihr Die körperliche Hülle, gesund und leistungsstark, reicht niemals aus, solange, wie ein kranker Geist auf sie Einfluss hat Damals mit allen Mitteln der Realität entronnen Bis ich nicht mal mehr Worte, die mich beschreiben, denken konnte Aus dem Käfig wurde 'ne leere Urne Manchmal spür' ich noch stumpfen Schmerz an der Stelle, an der ich den Kern vermute Verwöhnt von Überfluss, es gibt nichts Gewöhnlicheres Gewöhnt an Überdruss, des Überdrusses überdrüssig Und wenn ich sterben sollte und endlich tot bin, wird mein ehemaliger Seelenbehälter eine leere Begräbnisurne Frei von Nervendruck, Selbstbewusstsein, Schmerzempfinden Von jeder Hoffnung, frei von dem Wunsch, dass ich sterben möchte [Sample: Peter Gabriel]